Loge de Guyon-Syndrom Ebenso wie das Karpaltunnelsyndrom bezeichnet auch das Loge de Guyon-Syndrom die Druckschädigung eines Nervs im Handgelenksbereich. Hierbei ist der Nervus ulnaris (Ellennerv) betroffen, der für die Kraft und die Empfindungen auf der dem Kleinfinger zugewandten Seite des vierten und gesamten fünften Fingers verantwortlich ist. Der Endast dieses Nervs zieht in der Handfläche zwischen zwei Handwurzelknochen (Loge de Guyon) zu den Fingern. Dort ist er fixiert und äußerem Druck ausgeliefert. Besteht dieser äußere Druck über längere Zeit, zum Beispiel während ausgedehnter Fahrradtouren, dann kommt es zu Schmerzen und Kribbeln im genannten Bereich. In schweren Fällen kommt es sogar zu einer Schwäche der entsprechenden Finger und zur Unfähigkeit, die Finger spreizen oder zueinander führen zu können, man kann dann auch bereits einen Muskelschwund der kleinen Handmuskeln und des Kleinfingerballen erkennen.
Die Diagnose wird zusätzlich mittels Messung der Nervenleitgeschwindigkeit und Elektromyographie gesichert. Diese ist bei druckgeschädigten Nerven deutlich vermindert. Um die Beschwerden zu lindern, wird eine Dekompressionsoperation durchgeführt, bei der die anatomische Enge gespalten wird.
Postoperativ bestehen manchmal über mehrere Wochen Narbenbeschwerden, aus diesem Grund empfehlen wir direkt nach Abschluss der Wundheilung und Entfernung des Nahtmaterials die konsequente Narbenmassage mit irgendeiner fetthaltigen Creme, um hier schneller Abhilfe zu schaffen.
Die weitaus häufigere Engstelle des Nervus ulnaris befindet sich jedoch am Ellenbogen. Bei Enge und Druck kann hier ein Sulcus Nervus Ulnaris Syndrom entstehen.