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Rhizarthrose (Sattelgelenksarthrose)

Das Daumensattelgelenk nimmt an der Hand eine Sonderstellung ein. Es ist ein sog. Sattelgelenk, bei dem die Gelenkflächen einerseits von der Basis des ersten Mittelhandknochens und auf der anderen Seite von einem Handwurzelknochen, dem großen Vieleckbein (Os trapezium), gebildet werden. Durch seine Form gewährleistet das Sattelgelenk eine enorme Bewegungsfreiheit des Daumens: An- und Abspreizen des Daumens und das Gegenüberstellen (Opponieren) gegenüber den anderen Fingern. Um einen festen Griff der Hand zu erreichen, muss in diesem Gelenk beim Umfassen von Gegenständen große Kraft aufgebaut werden, was im Laufe des Lebens dann zu Verschleißerscheinungen, der Rhizarthrose (Sattelgelenksarthrose) führen kann.

Die Rhizarthrose äußert sich zunächst in einem Bewegungs- und Belastungsschmerz, der evtl. morgens mit einer Gelenksteife verbunden ist und insbesondere beim festen Griff, wie zum Beispiel beim Öffnen eines Schraubverschlusses, Schmerzen auslöst. Beim Fortschreiten der Erkrankung verschmälert sich der Gelenkspalt und evtl. wandert der Mittelhandknochen nach daumenwärts (Subluxation). Durch die Reibung der Knochenteile aufeinander entstehen nicht nur mehr Schmerzen, es bilden sich auch Knochenzacken aus, die ihrerseits die Beschwerden verstärken. Diese Veränderungen können auf entsprechenden Röntgenaufnahmen dargestellt werden. Früher oder später ist meist bereits äußerlich eine Verdickung des Gelenks, bzw. Formveränderung erkennbar und es kommt zur einer zunehmenden Kraftminderung.

In den Frühstadien können konservative Behandlungsmethoden die Beschwerden mindern. Das Ruhigstellen des Gelenkes mittels einer Daumenhülse und die Behandlung mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten und Salben können vorübergehend lindern. Wenn aber jede Bewegung im Alltag, wie zum Beispiel das Umblättern eines Buches, bereits Probleme bereitet und ein Dauerschmerz besteht, sollte eine Operation durchgeführt werden.

Resektionsarthroplastik

Die häufigste Methode stellt die Resektionsarthroplastik dar. Hierbei wird der körpernahe Teil der Gelenkfläche, nämlich das große Vieleckbein, über einen Hautschnitt am Handgelenk entfernt (reseziert). Um eine Funktion und Stabilität des Gelenkes zu erhalten, wird nun aber der erste Mittelhandknochen durch eine Sehnenschlinge fixiert werden. Dadurch kann auch ein Abrutschen des Daumens und eine starke Verkürzung desselben weitgehend vermieden werden.

Nach dem Eingriff muss mit einer langen Rehabilitationsphase gerechnet werden. Zunächst muss der Daumen für 6 Wochen im Gipsverband, bzw. nach dem Abschwellen in einer kürzeren Kunststoffschiene, ruhiggestellt werden. Danach werden die Beweglichkeit und Kraft des Daumens wieder trainiert, die Schiene wird bei Belastung allerdings noch getragen. Man muss mit ca. 3-4 Monaten rechnen, bis eine weitestgehende Beschwerdenfreiheit erreicht ist.

Insgesamt bleibt auch die erreichte maximale Kraft in der Hand hinter der einer gesunden Hand zurück; allerdings wird die Kraft deutlich besser als vor der Operation. Die Operation bietet außerdem den entscheidenden Vorteil, wieder die schmerzfreie Bewegung zu ermöglichen.

Versteifung

Eine Versteifung des Daumensattelgelenkes kann ausnahmsweise erforderlich werden, beispielsweise bei verschiedenen Lähmungserscheinungen der Hand (z.B. bei einer hohen Querschnittsverletzung).

Sattelgelenksprothese

Mit dem Einbringen von Sattelgelenksprothesen bestehen bisher nur wenige Langzeit-Erfahrungen. Es kommen allerdings zunehmend Prothesen auf den Markt, die durchaus vielversprechende Ergebnisse vermuten lassen.

Spacer

Auch Platzhalter (Spacer) z.B. aus Pyrocarbon werden eingesetzt, sowohl im Bereich des Sattelgelenkes, als auch anderen Gelenken im Bereich der Handwurzel (z.B. STT-Gelenk, Gelenk zwischen Kahnbein und großem und kleinem Vieleckbein) oder auch zum Ersatz des körpernahen Kahnbeinpoles.

Teilversteifung

Im Bereich der Handwurzel gibt es heute auch die Möglichkeiten einer Teilversteifung, d.h. nur manche der Handwurzelknochen werden miteinander verbunden. Damit ist meist eine gute Restbeweglichkeit mit deutlich weniger Schmerzen und Reizzuständen im Gelenk möglich.

Welche hier in Frage kommen hängt davon ab, welche Knorpelflächen noch (relativ) gut erhalten sind und welche funktionellen Möglichkeiten sich dann daraus ergeben.

 

Chirurgische Gemeinschaftspraxis Dahn / Fügener | Tel.: 03344 - 2055